Die Familie von Bendon Park, Australien

vorgestellt von bees4life on tour

 

Bees4life Botschafterin Jessi Graf (links) im Bendon Park

Die Geschichte einer Familie, die etwas zurückgeben will.

 

Mein Mann will schon seit dreißig Jahren eine Farm haben. Ein Stück Land, das er sein Eigen nennen könnte, auf dem er einige Bäume pflanzen und “dem Land etwas zurückgeben” könnte. Im Laufe der Jahre hat er Hunderte von Büchern über Regeneration, nachhaltige Landwirtschaft, Permakultur, Olivenanbau, Leben abseits des Stromnetzes und vieles mehr gelesen. Sein Traum schien mit der Arbeit in Melbourne, einem vollen Terminkalender und einer Tochter im Schulalter nicht realisierbar zu sein. Um ehrlich zu sein, es fühlte sich wie ein schöner Traum an, der mit viel harter Arbeit und RISIKO verbunden ist!
Fünf Jahre nach seiner Pensionierung kam alles zusammen. Er bekam ein Erbe aus dem Haus seiner Mutter. Wir verkauften eine kleine Wohnung, meine Tochter kam aus Sydney zurück und begann, mit uns zu suchen. Ihr Enthusiasmus war ansteckend und wir rückten als Familie noch enger zusammen. Nachdem wir uns viele Möglichkeiten angeschaut hatten, kauften wir eine ehemalige heruntergekommene Schweinefarm, zwei Autostunden von Melbourne entfernt, mit zwei Häusern (eines davon reparaturbedürftig) auf 280 Acres (113 Hektar) flachem, trockenem Land. Mehreren Schweinestallungen in unterschiedlichem Zustand, 4 Schweineskeletten, jede Menge Zaundraht, Autoteilen und allen möglichen Dingen, von welchen wir die Wiesen säubern mussten.

Sie verwandeln ein karges Land durch regenerative Landwirtschaft in ein Paradies, in das sogar Wildbienen zurück kehren.

 

Land zum Pflanzen von Bäumen und Gemüse zu haben, war nicht genug. Wir wollten ökologisch und nachhaltig leben und arbeiten, ohne fossile Brennstoffe. Das heißt wir brauchten Pferde, um Maschinen zu ziehen. Schwere Pferde wie Clydesdales oder Percherons. Im Internet fanden wir eine Herde von neun Pferden, die mit etwas Percheron-Blut beworben wurde und zu einem Preis verkauft wurde, den wir uns leisten konnten.
Wir verbrachten das erste Jahr damit, das Gelände von Müll zu befreien, von Hand zu hacken (wir gaben nach und kauften den Traktor) und pendeltetn von Melbourne hin und her, um die Wasserpumpe in Gang zu bringen, damit die Pferde Wasser zum Trinken hatten. Ohne die Pferde wäre der Anfang nich ganz so hektisch geworden aber ich kann nur versuchen, die Liebe und Heilung zu beschreiben, die sie mit sich gebracht haben.

Wir haben die Pferde nicht eingeritten, aber wir nutzen die Pferdeäpfel, um Gemüsebeete zu schaffen, die alle ziemlich produktiv sind. Da unsere eigenen Menge nicht mehr ausreicht, holen wir nun regelmäßig beim 20 Minuten entfernten Pferdezüchter Mist, den er nur zu gerne los wird. Wir bringen Gemüse mit, sie schenken uns Eier.
Im vergangenen Juni half uns die örtliche Landwirtschaftsbehörde auf über 16 Hektar, über 4.000 Bäume und Sträucher zu pflanzen. Der angrenzende 32 Hektar große Wald wird ebenfalls mit heimischen Baumarten aufgeforstet. Wir hoffen in den kommenden Jahren wieder viele verschiedene Tiere, Insekten und Pflanzenarten zurückkehren sehen zu können. Durch die Pflanzung neuer Bäume soll Wasser auf dem Gelände gehalten und das Mikroklima positiv beeinflusst werden.

Es ist schön so eng mit den Jahreszeiten verbunden zu sein, sowohl in der Schönheit als auch in der Härte der Jahreszeiten. Auf dem Land stellen wir fest, dass alles miteindander verbunden ist. Der Draht von gebrochenen Zäunen wird zur Herstellung von Baumschutzgittern verwendet, Holz und ein ausrangiertes Metallgestell haben einen ausgezeichneten Tisch ergeben.
In diesem Jahr sind wir der WWOOF(Worldwide Opportunities on Organic Farms) Gemeinschaft beigetreten und haben enorme Hilfe von freiwilligen WWOOFERS aus der ganzen Welt erhalten.

Wie man wilde Bienen auf dem Bauernhof oder im Garten halten kann

 

Wildbienenstöcke haben wir bereits jetzt in unserem Waldstück entdeckt. Eines der größten Probleme für Wildbienen in landwirtschaftlichen stark genutzten Gebieten ist, dass sie nicht das ganze Jahr über genügend Nahrung finden. Deshalb haben wir verschiedene Blumenarten und Obstbäume gepflanzt, die ihnen hoffentlich helfen. Rund um das Haus lieben sie bereits die Blüten von Gemüse und Kräutern. Ich habe vor kurzem einen Imkerkurs besucht, um mich noch besser um die Bienen kümmern zu können.
Erzählt von Bouthaina Mayall.

Bees4life wünscht der Familie weiterhin alles Gute!

Ihr Beispiel zeigt wie viel eine einzige Familie bewegen kann!

Eine Biene, angezogen von Bohnenblüten

Ein Wildbienenstock auf dem Gelände von Bendon Park

Mein Mann hatte den Traum, Bäume zu pflanzen und einen bewussten, nachhaltigen Lebensstil zu führen. Die Verwirklichung dieses Traums brachte unsere Familie noch näher zusammen. Eine zielstrebige Familie ist eine starke Kraft. Wir planen und lösen Probleme gemeinsam. Wir streiten uns, sind frustriert und beschuldigen uns gegenseitig, nicht zuzuhören, aber es ist eine gute Übung in Verhandlung und Teamarbeit. Schließlich teilen wir eine Vision: die Schönheit und den Überfluss aus einem einst ungeliebten Land herauszuholen, vom Land zu leben und es der Natur zurückzugeben.

 

Du willst wissen wie es mit der Familie weiter ging? Verfolge ihre Geschichte auf Instagram: @bendon_park

Meditation mit den Pferden

Eine tolle Ernte

Bees4life Vorstand Jessi Graf als Volunteer im Bendon Park