Honigbienenverlust in Zahlen
Der Verlust von Honigbienen wird durch die sinkende Anzahl von Völkern innerhalb der Populationen von Honigbienen (Apis mellifera) deutlich.
In den letzten Jahrzehnten verzeichnen Wissenschaftler massive Rückgänge.
Hier sind die Zahlen weltweit.
Das Bienensterben und das Phänomen „Colony Collapse Disorder“ in Nordamerika
In den USA wird dieses Phänomen als Colony Collapse Disorder (CCD) bezeichnet. Es wurde hauptsächlich in den USA, in einigen Fällen aber auch in Europa gemeldet.
CCD betrifft Honigbienenvölker und führt zu einem schnellen Verlust von erwachsenen Arbeiterbienen. Da sie für den Großteil der Aufgaben im Bienenstock verantwortlich sind, bedeutet das das Aussterben des gesamten Volkes.
In den USA starben im Zeitraum 2007-2014 jeweils in den Wintermonaten ein erheblicher Prozentsatz der Völker (20,5-60 %) mit Symptomen, die mit CCD vergleichbar sind1. Andere Quellen berichten von Verlusten in den USA von 30% bis 90%2.
Verlust von Honigbienen in Europa
In Europa sind in den letzten Jahren je nach Land etwa 30% bis 50% der Honigbienenvölker gestorben3. Manche Länder scheinen weniger betroffen zu sein als andere. Es ist schwierig, eine einheitliche Aussage für den gesamten europäischen Kontinent zu treffen.
Dies wird auch durch die folgende Grafik deutlich.
Verlust von Honigbienen in anderen Teilen der Welt
Genaue Zahlen scheinen nur in den USA und Europa bekannt zu sein, wo Honigbienenverluste auch ausführlich überwacht und dokumentiert werden4.
Folgende Informationen sind über andere Teile der Welt, wie z.B. Südamerika, Indien, China und Afrika bekannt:
Honigbienenverlust in Südamerika
Die einzigen veröffentlichten Daten über Kolonieverluste in Brasilien, Uruguay und Argentinien wurden mit geschätzten Verlusten von etwa 30-50 % pro Jahr gemeldet5. Es gibt jedoch nur wenige wissenschaftliche Quellen über den Verlust von Honigbienen in Südamerika.
Honigbienenverlust in Indien
Vier der fünf wichtigsten Honigbienenarten leben in Indien und spiegeln eine relativ gesunde Biodiversität wider. Schätzungsweise stammt 75 % des in Indien produzierten Honigs jedoch von der wilden Apis dorsata. Doch auch die Population der Apis dorsata ist in Indien in nur 10 Jahren um 20 Prozent gesunken. Experten machen Umwelteinflüsse wie Entwaldung und Waldbrände sowie den Import von westlichen Honigbienen und den damit verbundenen Schädlingen verantwortlich, die letztendlich wilde Bienenstöcke infizieren6.
Honigbienenverlust in China
Im Südwesten Chinas hat der übermäßige Einsatz von Pestiziden zahlreiche Wildbienenpopulationen vernichtet, die früher Apfel- und Birnenplantagen bestäubten. Heute erfordern diese Gebiete eine arbeitsintensive Bestäubung von Hand mit Pinseln, eine Praxis, die nur für profitablere Kulturen geeignet ist7.
Honigbienenverlust in Afrika
Laut Dr. Baldwyn Torto vom International Centre of Insect Physiology and Ecology (icipe) mit Sitz in Kenia ist die Situation vor allem in Kenia ähnlich problematisch wie in Europa und den USA: „Da Wälder für die landwirtschaftliche Produktion gerodet werden und Bienen Pestiziden ausgesetzt sind, haben Imker einen Rückgang der Bienenzahlen gemeldet. Dies spiegelt sich auch in der Tatsache wider, dass Kenia, das einst über einen reichen Vorrat an einheimischem Honig verfügte, heute ein Honigimporteur ist8.„